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Birgit Lutherer 

Die Sache mit der Treue

Nachdem wir uns im vorherigen Kapitel die vier häufigsten Beziehungsmodelle angesehen haben, möchte ich Sie nun auf einen weiteren wichtigen Punkt hinweisen. Genau gesagt handelt es sich um die Treue.

Treue wird gemeinhin als absolute Grundvoraussetzung für eine gut funktionierende Partnerschaft angesehen. So verhält es sich auch.

Nur, was ist, wenn Sie nicht treu sein können? Was ist, wenn Sie sich immer wieder, in jeder neuen Partnerschaft schwören, diesmal absolut treu zu sein, im Inneren jedoch befürchten, es könnte auch diesmal nicht funktionieren?

Haben Sie sich je gefragt, ob Sie der monogame Typ sind?

Denn auch diesbezüglich können wir eine Einteilung der Beziehungstypen, diesmal in zwei unterschiedliche Gruppen vornehmen.

 

Es gibt den monogamen Beziehungstyp und es gibt den polygamen Beziehungstyp.

 

Am häufigsten findet sich bei uns, in West Europa, der monogame Beziehungstyp. Er bildet die überwiegende Mehrheit in der Beziehungslandschaft der festen Partnerbindung.

Wenn man davon ausgeht, dass laut Umfrage statistisch gesehen etwa 28 Prozent der Männer und 46 Prozent der Frauen mindestens einmal in ihrer Beziehung fremdgehen und man davon diejenigen prozentual herausrechnet, die, auch wieder statistisch gesehen, dies wegen Unzufriedenheit und Problemen in ihrer Partnerschaft tun, dann verbleibt ein (nicht eruierter) Wert von geschätzt 1,5 Prozent der beziehungswilligen Menschen übrig, die dem polygamen Beziehungstyp zugeordnet werden könnte. In diesem Fall gilt dies sowohl für Männer als auch für Frauen.

 

Suchen Sie einen Partner fürs Leben? ODER

Suchen Sie einen Lebensabschnitts-Gefährten?

 

Treu sein, ein Leben lang, gilt in unserem Kulturkreis als das einzig wahre Konzept.

 

Auch das Konzept der Beziehungstypen geht von monogamen Beziehungen aus.

Heterosexuelle übernehmen traditionell dieses Muster.

Bei Homosexuellen sieht es anders aus.

Hier kann in aller Regel nicht auf von Familie und Gesellschaft vorgelebte Beziehungsmuster zurück-gegriffen werden.

Auch fand hier deshalb eher keine Prägung von Verhalten und Erwartungen an Partnerschaft statt.

 

Denn Homosexualität war lange Tabu in unserer Gesellschaft, wurde nicht geduldet und bis zum Jahr 1969 in der BRD sogar per Gesetz (§175) strafrechtlich geahndet. Erst 1994 wurde der Paragraf aus dem deutschen Strafgesetzbuch ersatzlos gestrichen.

Seither besitzen Schwule, Lesben und Bisexuelle genau wie Heterosexuelle alle Rechte.

Zum Glück sind die Zeiten der Strafverfolgung und rigiden Bestrafungsmaßnahmen in vielen Ländern vorbei.

 

Lesbische Frauen hatten es immer etwas leichter ihre sexuelle Struktur zu leben als schwule Männer. Frauen wurden in der Gesellschaft eher als beste Freundinnen akzeptiert, wenn Sie Arm in Arm in der Öffentlichkeit spazieren gingen und dabei miteinander innig tuschelten.

Wenige dachten daran, dass es sich bei den Freundinnen um sexuelle Beziehung handelt.

Deshalb mussten Frauen viel seltener auf der Hut sein, um nicht entdeckt zu werden.

Männer hatten es da sehr viel schwerer. Wenn sie sich zu nah im Außen präsentierten und zudem noch leicht feminines Gebaren zeigten, wurde sie sofort als Schwule (damals noch ein Schimpfwort) beschimpft, gedemütigt, geächtet und vor Gericht gestellt. Nicht selten folgte darauf die Verbringung in eine psychiatrische Anstalt mit martialischen Behandlungsmethoden. Schließlich galt damals Homosexualität als abnormal und krank.

 

Heute kann ein gleichgeschlechtliches Paar selbstverständlich heiraten. Auch die Adoption von Kindern, beziehungsweise künstliche Befruchtung der Eizelle bei lesbischen Paaren ist möglich.

Damit steht auch lesbischen und schwulen Paaren der Gründung einer Familie kaum noch etwas im Wege. 

Die Akzeptanz in der Gesellschaft ist zwar leider immer noch nicht in Gänze vorhanden, steigt aber Zusehens.

 

Vor diesem Hintergrund wird es leicht verständlich, dass Monogamie nicht unbedingt das üblichste Beziehungskonzept homosexueller Partnerschaft ist. Echte Paarbeziehung, wie sie konventionell zwischen Mann und Frau verstanden wird, hatte in der Vorstellungswelt über homosexuelle Beziehungen bis vor kurzem keinen Platz. Schwule und Lesben waren dadurch genötigt, ihre Beziehungen auf Erlebnisepisoden zu beschränken. Aus diesem Grund ist die polygame Vorstellung von Beziehung unter Homosexuellen weiter verbreitet als unter Heterosexuellen.

Es ist jedoch zu beobachten, dass seit der Legalisierung lesbischer und schwuler Partnerschaften, der Wunsch nach monogamer Beziehung steigt.

Das liegt meines Erachtens auch daran, dass der männliche und weibliche Archetyp nun Raum bekommen hat, sich auch in der gleichgeschlechtlichen Paarbeziehung zu entfalten. (Lesen Sie mehr dazu im Kapitel: „Über Männer und Frauen“)

Auch die Individualität darf sich nunmehr außerhalb der Verborgenheit präsentieren.   

Egal wie, jedes Konzept für sich ist gut und richtig für denjenigen, zu dem es passt. Denn wir wissen ja mittlerweile:

 

In der Beziehung zweier Menschen geht es um Passgenauigkeit der Individualität.

 

Wie heißt es doch auch so zutreffend bei William Shakespeare: „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und auf Erden, Horatio, als unsere Weisheit sich träumt.“

In diesem Sinne möchte ich Sie bitten, sich hier selbst zu hinterfragen, ob eine monogame Beziehung zu Ihrer eigenen Persönlichkeit passt.

Manch monogam lebende Frau oder monogam lebender Mann ist eigentlich gar nicht dafür bereit so zu leben, genauso wie manch heterosexuell lebende Frau oder heterosexuell lebender Mann tief im Inneren eher homosexuell veranlagt ist und manch eine Frau lieber als Mann leben möchte oder umgekehrt.

Um das herauszufinden braucht es Gespür – Gespür für sich selbst.

Die allermeisten Menschen machen sich keine Gedanken darüber. Sie leben, wie es Ihnen von der Familie und der Gesellschaft von klein auf vorgelebt wurde. Durch sie sind viele im Verhalten und in eine Erwartung an eine Partnerschaft geprägt worden. Homosexuelle wurden erst viel später, meistens nach ihrem ersten Coming Out, von der Community und Gleichgesinnten bezüglich ihrer Vorstellung über eine mögliche gleichgeschlechtliche Partnerschaft beeinflusst.

Erst neuerdings, seitdem die Gesellschaft alternativen Beziehungskonzepten gegenüber aufgeschlossener geworden ist, fängt manch einer an, sich zu hinterfragen, ob ein monogames oder vielleicht polygames Beziehungskonzept für sich selbst das passende ist. Da gilt es wirklich ehrlich mit sich selbst zu sein. Dazu gehört selbstverständlich eine gehörige Portion Mut. Den brauchen Sie auch, wenn Sie in der Folge Ihre ehrliche Erkenntnis nach außen tragen und sich zeigen, wie Sie sind. Und erst recht, wenn Sie sich auf dem Markt der vielen anderen beziehungssuchenden Singles präsentieren.

Doch glauben Sie mir:

 

Mit dieser Erkenntnis besitzen Sie gleichzeitig einen enormen Vorteil bei der Suche nach einem passenden Partner.

 

Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, können Sie sich authentisch präsentieren. Das macht selbstbewusst und wirkt überzeugend auf Ihr Dating-Gegenüber.

 

Denn Sie wissen nun, was Sie möchten – eine solide Partnerschaft oder einen Gefährten für den momentanen Lebensabschnitt. Sie können von nun an mit offenen Karten spielen und damit einer künftigen Beziehung viel höhere Erfolgschancen einräumen.

 

The Big Five Fragen vor der Suche

Bevor Sie sich auf die Suche nach einer neuen Partnerschaft machen sollten Sie Ihre wirklichen Bedürfnisse erkunden.

Die meisten Singles mit Beziehungswunsch sind durch diverse Dating Börsen im Internet bezüglich Ihrer Suchstrategien beeinflusst. Sie glauben, es würde ausreichen einen Computer mit oberflächlichen Informationen über sich zu füttern und schon würde dieser den passenden Partner per Rechenvorgang ermitteln.

Tatsächlich kann die Suche nach dem richtigen Partner über diese Börsen gelingen. Die Erfolgsquote liegt jedoch bei weitem nicht so hoch, wie die Werbung es verspricht. Es sind in aller Regel mehr oder weniger kurze Lebensabschnittsepisoden , die einen deutlich zählbaren Erfolg in der Trefferquote ausmachen.

Doch Sie sind auf der Suche nach einer dauerhaften Paarbeziehung. Sie suchen eine Partnerschaft fürs Leben. Da kann ein Algorithmus für sich allein nicht ausreichen. Es fehlen smarte Abgleiche. Neben dem faktenbezogenen Abfragen nach Vorlieben, wie zum Beispiel Hobbys, Sport und dergleichen mehr, gilt es tiefergehende, persönliche Basics bei sich selbst zu erkunden. Das sind die Dinge, die ein Computer nicht errechnen kann.

Beschäftigen Sie sich deshalb, bevor Sie Ihre Energie in die Partnersuche stecken, mit den

 

Big Five Fragen

 

  • Wer bin ich?
  • Was brauche ich?
  • Wen will ich?
  • Wie soll meine Paarbeziehung sein?
  • Warum will ich eine Paarbeziehung?

 

Auch, wenn Ihnen diese fünf Fragen vielleicht im ersten Moment zu lapidar erscheinen mögen, tun Sie sich selbst den Gefallen und beschäftigen Sie sich ernsthaft mit ihrer Beantwortung.

Voraussichtlich werden Sie dadurch eine ganze Menge mehr über sich selbst erfahren. Das wiederum wird Ihnen helfen, beim Treffen mit einem möglichen Partner die Passgenauigkeit zu erkennen.

 

Tipp:

Wenn Sie sich in der Beantwortung der Frage „Wer bin ich“ eventuell unsicher sind, dann fragen Sie Menschen in Ihrem Umfeld, die Sie gut kennen.

Wenn Sie mit der Beantwortung der Frage „Wie soll meine Paarbeziehung sein“ Probleme haben, dann lesen Sie bitte das Kapitel über Beziehungstypen in diesem Buch noch einmal.

 

Über Männer und Frauen

Jeder Mensch beherbergt sowohl männliche als auch weibliche Anteile in sich. Die Verteilung ist bei jedem individuell ausgeprägt.

Bei den meisten Menschen ist die Gewichtung physisch und im sozialisierten Verhalten deutlich erkennbar. Männer zeigen deutlich männliche und Frauen deutlich weibliche Eigenschaften.

Das betrifft die Mehrheit der Bevölkerung und wird deshalb für gewöhnlich als Norm in der Gesellschaft betrachtet.

Homosexuelle Menschen fühlen sich meistens, zumindest im Alltagsleben, verpflichtet, diese heterosexuelle Norm zu erfüllen. Das gelingt in den allermeisten Fällen richtig gut. In Wirklichkeit steckt häufig unter der Oberfläche von vielen schwulen Männern sehr viel Weiblichkeit und unter der Oberfläche von lesbischen Frauen sehr viel Männlichkeit. Da ist eine deutliche Gewichtung wie bei heterosexuellen Männern und Frauen häufig nicht vorhanden – und das ist auch vollkommen in Ordnung, wie es ist. Schließlich ist das Leben bunt und zum Glück vielfältig.

Manch einer weist diese Tatsache rigoros von sich ab.

Doch, es nützt nichts – die Dinge sind nun einmal, wie sie sind. Sie können es weit von sich weisen, doch wenn Sie ernsthaft auf der Suche nach einer homosexuellen Partnerschaft auf Dauer sind, dann sollten Sie sich unbedingt ehrlich mit sich beschäftigen. Auch über Ihren möglichen Wunschpartner sollten Sie sich dementsprechend Gedanken machen.

Ich spreche das hier explizit an, weil dies in aller Regel bei der Partnersuche nicht berücksichtigt wird.

Bevor Sie als schwuler Single auf Partnersuche gehen, sollten Sie auf Ihre vergangenen Beziehung(en) bezüglich männliche / weibliche Anteile einen Blick werfen.

Außerdem sollten Sie vorab auch für sich klären, wie viel Mann / Frau sich anteilig in Ihnen befinden.

Nun höre ich Sie förmlich denken: Ich will doch keine Frau an meiner Seite! Ich will einen Mann, den ich liebe.

 

Außerdem:

Männer und Frauen passen überhaupt nicht zusammen!

Ich sage: Das kann ich so nicht gelten lassen und behaupte:

Männer und Frauen passen sogar hervorragend zueinander,

 

vorausgesetzt beide erkennen ihre Männlichkeit, beziehungsweise Weiblichkeit an.

Das ist wichtig, weil wir damit unsere archetypische Geschlechterrolle akzeptieren. Das wiederum hat unmittelbaren Einfluss auf unsere Beziehungen.

Sind Männer und Frauen auf ihren Positionen, dann ergänzen sie sich perfekt auf Augenhöhe.

Genauso verhält es sich bei gleichgeschlechtlichen Paarbeziehungen. Ist die anteilige Ausprägung erkannt, lässt es sich meistens unbeschwerter miteinander leben.

Viele Konflikte können von vorneherein vermieden werden.

Machtkämpfe der Geschlechter sind meines Erachtens sowieso absolut überflüssig.

Es gibt den starken Mann und es gibt die starke Frau.

Da muss weder der eine vor dem anderen Angst haben, noch muss der eine neidvoll auf den anderen schauen.

Im Grunde genommen könnte alles so einfach sein, wenn wir auf unser Bauchgefühl hören, gesellschaftlich aufgezwungene Machtfantasien loslassen und einfach nur wertschätzend miteinander Umgang pflegen würden.

Nach C.G. Jung (Psychologe) lebt die ererbte Grundlagenstruktur von Männern und Frauen (Archetypen) als kollektives Unbewusstes auch heute in uns Menschen.

Da ist zum Beispiel der Leitwolf, der im Mann eine zentrale Rolle spielt.

Als passendes Pendant dazu kommt der Frau die Rolle der Alpha-Wölfin, wenn man so will der Leitwölfin zu.

Damit stehen Mann und Frau ebenbürtig nebeneinander.

 

Erfahrungsgemäß polarisiert das stereotyp wirkende Bild von Mann und Frau zunächst.

Die Menschen reagieren sehr unterschiedlich darauf.

Einige zeigen sich konsterniert, andere wiederum belächeln diesen Blick auf den Geschlechterunterschied, wieder andere nicken zustimmend. Und dann gibt es noch diejenigen, die erbost reagieren und lautstark ihren Unmut darüber kundtun oder weitere, die kopfschüttelnd alles als Humbug abtun, weil ihnen dieses Bild nicht mehr zeitgemäß erscheint.

Jeder hat selbstverständlich recht – für sich – und vor allem auf eine eigene Ansicht.

Bilden Sie sich bitte eine eigene Meinung dazu, nachdem Sie, idealerweise bewertungsfrei, in Ruhe einen Abgleich zu Ihrem eigenen Bild von Mann und Frau gemacht haben.

Ich jedenfalls bin absolute Verfechterin dieses Modells, das ich Ihnen gleich vorstellen werde. Wenn ich den Inhalt der einzelnen Zuschreibungen betrachte, entdecke ich „den typischen Mann“ und „die typische Frau“ darin, und zwar im besten Sinne.

Der Inhalt der Zuschreibung ist übrigens weltweit gleich.

Im Inhalt liegt absolute Ebenbürtigkeit von Mann und Frau und die perfekte Ergänzung.

Nicht weltweit gleich, weil kulturell unterschiedlich und in jeder Epoche verändernd, ist die Bewertung der archetypischen Zuschreibung.

Wenn ich eine Bewertung der einzelnen Punkte vornehme, dann fallen Gesellschaft, Kulturkreis, Moral, Sittenbilder, Erziehung und dergleichen heftig ins Gewicht.

Dann kann zugegebenermaßen in der Tat ein Bild über Männer und Frauen entstehen, das zum einen nicht zeitgemäß erscheint und zum anderen von emanzipierten, modernen Menschen als ungerecht empfunden wird.

Die Sichtweise mit Bewertung kann und will auch ich nicht gutheißen. Denn in ihr wird der Frau eine schwache Position zugewiesen, wie wir sie aus der Vergangenheit leider nur zu gut kennen. Frauen werden darin wieder entmündigt.

 

Frauen sind nicht schwach, aber sie dürfen weich sein, eben wie Frauen sind. Niemals darf dieses Weichsein mit Schwäche verwechselt werden!

Männer sind stark und Frauen sind stark – beide sind ebenbürtig!

Versuchen Sie also bitte nur den Inhalt zu betrachten, ohne Bewertung.

Lassen Sie sich bitte einfach einmal darauf ein.

 

An dieser Stelle möchte ich Ihnen die fünf prägnantesten archetypischen Grundlagenstrukturen von Männern und Frauen vorstellen.

 

 

Männer                                Frauen

 

• Leitwolf                              • Alpha-Wölfin

• Held                                    • Einzigartigkeit

• Macher                              • Unaustauschbarkeit

• Voyeur                                • Exhibitionistin

• braucht Lob                        • braucht Anerkennung

 

 

Archetypen im homosexuellen Rollenbild

 

Männliche Anteile:

 

Er: Leitwolf

Er leitet das Rudel und schützt es im Außen vor Gefahren.

Entsprechend ist der Mann der starke Partner an der Seite seines Partners.

Er: Held

Der Mann vermittelt seinem Partner: Bei mir bist Du sicher. Ich rette Dich, wenn Du mich brauchst. Du kannst mir vertrauen.

 

Er: Macher

Der Partner zeigt seinem Partner: Ich mach das schon. Du kannst Dich auf mich verlassen. Ich sorge für uns.

 

Er: Voyeur

Männer sind „Augen-Menschen“. Sie sind visuell veranlagt. Sie nehmen alle möglichen Reize über den Seh-Sinn wahr. Die gesamte Werbebranche macht sich das seit jeher zunutze und spricht die Männer über visuelle Reize an.

Bei der Suche nach einem möglichen Partner spricht zuallererst Sein visueller Sinn an.

 

Er: Braucht Lob

Männer wollen nicht nur, sie müssen sogar gelobt werden. Ihr Wohlergehen und in der Partnerschaft die Beziehung, sind davon abhängig.

Wer seinen Partner lobt, und damit meine ich ein ehrliches Lob auch für vermeintliche Selbstverständlichkeiten, der festigt die Basis seiner Beziehung enorm.

 ___________________________

 

Weibliche Anteile:

 

Sie: Alpha-Wölfin

Sie versorgt und schützt das Rudel im Innen.

Entsprechend ist der homosexuelle Mann der starke Partner an der Seite seines Partners.

 

Sie: Einzigartigkeit

Jede Frau hat ihren eigenen Anspruch auf Einzigartigkeit. So verhält es sich auch bei schwulen Männern mit erhöhtem weiblichen Anteil.

Er möchte sich von allen anderen Schwulen abheben und für seinen Partner „Der einzig wahre Partner“ sein.

 

Sie: Unaustauschbarkeit

Wenn die Frau den Anspruch für sich erhebt, dass sie einzigartig ist, dann ist sie konsequenterweise auch nicht austauschbar.

Auch das gilt für homosexuelle Männer mit erhöhtem weiblichen Anteil.

Kein anderer Mann darf seinen Platz an der Seite seines Partners einnehmen.

Damit wäre er nicht nur seiner Einzigartigkeit beraubt, sondern er wäre auch gegen einen anderen ausgetauscht worden. Das sind gleich zwei Faktoren, die im Selbstverständnis des homosexuellen Manns als Partner ein absolutes No Go sind – sozusagen der Super Gau.

 

Sie: Exhibitionistin

Genau wie in der Dualität von Leitwolf und Alpha-Wölfin, findet sich auch hier eine direkte ergänzende Paarung wieder.

Auch hier findet sich eine Übereinstimmung bei schwulen Paaren.

Er ist im männlichen Anteil der Voyeur und der Partner der Exhibitionist.

Er schaut, der Partner zeigt sich. Der Mann macht sich (für seinen Partner) „hübsch“ und attraktiv und er schaut ihn gerne an – ein Plan, der aufgeht.

Wären da nicht die vielen anderen Schwulen, die sich attraktiv machen und sich gerne zeigen. Die guckt er nämlich auch gerne an - eben, weil Er ein homosexueller Mann mit hohem männlichem Anteil ist und nicht anders kann. Keine Wunder, dass Er als Partner an seiner Seite da schnell eifersüchtig wird. Denn hier schließt sich unter anderem der Kreis von Einzigartigkeit und Unaustauschbarkeit.

Damit wir uns nicht missverstehen, das soll keinesfalls eine Entschuldigung oder gar ein Freischein für all die Schwulen sein, die unumwunden und dreist andere Männer angaffen!

Denn hier geht es um archetypisches Verhalten, das durchaus kultivierbar ist. Schließlich hocken wir nicht mehr wie in der Steinzeit in der Höhle.

Der zivilisierte schwule Mann darf selbstverständlich einen anderen Mann ansehen – schließlich ist er ja hoffentlich nicht blind. Aber seine Wertschätzung und seine Aufmerksamkeit müssen immer seinem Partner gelten, wenn die Beziehung auf Dauer gelingen soll. Er ist seine oberste Priorität und der andere die seines Partners.

 

Sie: Braucht Anerkennung

Auch hier findet sich die ergänzende Dualität wieder.

Der Mann braucht Lob, der Partner in weiblichen Anteil braucht Anerkennung.

Der Unterschied liegt an den „Empfangsstellen“.

Ein ehrlich ausgesprochenes Lob bestätigt den männlichen Partner darin, dass er etwas richtig und gut gemacht hat. Sein Partner erkennt in ihm den Macher und den Held an.

Das tut Ihm gut und das braucht Er.

Männer im weiblichen Archetyp freuen sich natürlich auch über ein Lob – brauchen es aber nicht zwingend.

Schwule Männer brauchen die Anerkennung als Partner mit weiblichem Anteil. Hier geht es mehr um Wertschätzung, um Komplimente, um Aufmerksamkeit, die sein Partner Ihm spürbar entgegenbringt.

Das tut Ihm gut und das braucht Er.

Der Partner bestätigt Ihn damit in seiner Einzigartigkeit und Er braucht keine Angst zu haben gegen einen anderen ausgetauscht zu werden.

 

Über männliche und weibliche Kommunikation

Im vorherigen Kapitel habe ich Sie eingeladen, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie viel männlicher Anteil, beziehungsweise weiblicher Anteil in Ihnen steckt. . . . .

 

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